Exkursion Rigi

Exkursion Rigi


Die Exkursion führte uns zu den Rigi-Bahnen mit ihren einzigartigen Kunstbauten

Wir begannen die Exkursion an der Endstation der Arth-Rigi-Bahn beim Reiterbahnhof in Arth-Goldau. Ein Bauwerk, das 1897 notwendig wurde, als sich auf dem Bahnhofareal infolge des Mehrverkehrs eine Neuorganisation aufdrängte. Bis dahin verkehrten die Züge der Rigi Bahnen nämlich quer über die Gleise der damaligen Nordostbahn.
 
Der Hochperron ist in der Schweiz einzigartig. Nur leicht verändert steht zumindest das letzte Feld noch in Originalzustand am ursprünglichen Standort. Umso erfreulicher war die Nachricht, die wir vor Ort vernehmen durften: Der Reiterbahnhof, der momentan nicht zugänglich ist und ursprünglich hätte abgerissen werden sollen, wird 2014 instandgesetzt und künftig als Empfangsgebäude genutzt.
 

Brücke Unterstetten

Die Brücke Unterstetten wurde 1874 gebaut, als man die Rigi-Scheidegg-Bahn erstellte - eine meterspurige Adhäsionsbahn, die am 1. Juni 1875 in Betrieb ging und bei Fertigstellung die höchstgelegene Adhäsionsbahn Europas war. Die Bahn und damit die Brücke blieben während mehr als 50 Jahren in Betrieb. 1931 stellte sie ihren Betrieb aber ein, weil sie unrentabel war, und 1942 wurden die Schienen abgebrochen. Es wurde danach eine Betonplatte auf die Stahlkonstruktion der Brücke aufgesetzt und für die Wanderer und für den einspurigen Landwirtschaftsverkehr nutzbar gemacht. Das gesamte Trassee der Rigi-Scheidegg-Bahn ist heute im Sommer ein Wanderweg und im Winter zusätzlich eine Langlaufloipe. Die weitgehend im Originalzustand erhaltene genietete Eisenbrücke wird derzeit instandgesetzt.
 
Die vierfeldrige Brücke überquert eine rund 100 m weite Öffnung eines Bergkamms. Die besondere Stellung in der Landschaft bietet eine eindrucksvolle Tiefsicht auf den Vierwaldstättersee, das Luzerner Seebecken mit Pilatus, die Zentralschweizer Berge und die Rigi-Landschaft.
 
Dieses Ingenieurbauwerk wurde von einem der wichtigsten Schweizer Ingenieure gebaut, nämlich Niklaus Riggenbach. Das Bauwerk ist somit eine wichtige Referenz im Werk des Rigi-Bahnerbauers und darüber hinaus - auch als relativ kleines Objekt - ein markanter Repräsentant aus der Bergbahnbauzeit des 19. Jahrhunderts.
 

Tunnel auf altem Trassee der Rigi-Scheidegg-Bahn

Der Bau der Rigi-Scheidegg-Bahn erforderte aufwändige Erd- und Felsarbeiten: Es musste neben der Brücke Unterstetten auch ein Tunnel von 70 m Länge erbaut werden. Er bezeugt, dass man sich während der Wanderung nicht auf einem eigentlichen Wanderweg wähnt, sondern man tatsächlich auf dem gemächlich und stetig ansteigenden Bahn-Trassee geht.
 
Die Luftseilbahn Kräbel-Scheidegg erschliesst heutzutage die Rigi Scheidegg. Im Kräbel fanden wir schliesslich Anschluss an die Arth-Rigi-Bahn.
 
24. August 2013

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