Buchempfehlungen

Die Gesellschaft empfiehlt Bücher


Eiserne Eremitage - Bauen mit Eisen im Russland der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Hrsg. Fedorov, Sergej G. / Heres, Bernhard / Lorenz, Werner
ISBN 978-3-433-03156-8 (2022, deutsch, 714 Seiten, 1036 Abbildungen)
Erhältlich bei Ernst&Sohn


Massimo Laffranchi empfiehlt dieses Buch: "Eine herausragende Publikation über die Eiserne Eremitage, den Winterpalast in St. Petersburg und das Machtzentrum des russischen Reichs, der im Dezember 1837 durch einen verheerenden Grossbrand zerstört wurde. Ein gross angelegtes Um- und Neubauprogramm begann: Vermeintlich “feuersichere” Eisenkonstruktionen modernster Bauart ersetzen in den Dächern und Decken die traditionellen Holztragwerke. Bis 1852 entsteht das grösste Ensemble eiserner Tragwerke der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – die Eiserne Eremitage. Dabei sind die Konstruktionen in grossen Bereichen noch im Original erhalten und zeigen noch heute eine erstaunliche Vielfalt und unterschiedliche konstruktive Handschriften."


Touch Wood Material Architektur Zukunft

Hrsg. von Carla Ferrer, Thomas Hildebrand und Celina Martinez-Canavate
ISBN 978-3-03778-697-0 (2022, deutsch, 304 Seiten, 286 Abbildungen, 20 × 27 cm)
Erhältlich im Lars Müller Verlag


Cristina Zanini Barzaghi empfiehlt dieses Buch: "Das Buch stellt alles vor, was sich um den Werkstoff Holz dreht. So finden sich Beiträge zur weltweiten Waldbewirtschaftung, zur Rolle des Waldes in unserer Gesellschaft, zur Geschichte der Holzarchitektur in der Schweiz, zu aktuellen technologischen Entwicklungen. Begleitet mit schönen Fotografien und zahlreichen beispielhaften Bauten aus der ganzen Welt. Bemerkenswert ist der Beitrag der Ingenieure Charles Binck, Michael Klipper und Andrea Frangi, der den Holzbau objektiv mit dem Betonbau vergleicht und das Potenzial der einheimischen Laubhölzer und die Wiederbelebung der in der Nachkriegszeit verloren gegangenen Techniken aus der Vergangenheit aufzeigt. Man liest vielfältige Beiträge über die Notwendigkeit eines neuen Gleichgewichts zwischen Bau und Natur. Die Gedanken des kürzlich verstorbenen ökologischen Philosophen und Soziologen Bruno Latour tauchen in diesem Buch mehrfach auf. Jürgen Blaser fragt sich zum Beispiel, ob es künftig noch genügend Wälder geben wird, die den Rohstoffbedarf decken können, denn Bäume brauchen Jahrzehnte und Jahrhunderte, um zu wachsen. Aus der Lektüre lässt sich daher die wichtige und logische Schlussfolgerung ziehen: Ein ökologischer und sozialer Blick auf den globalen Prozess der Kreislaufwirtschaft ist auch für den Holzbau notwendig. Es wäre schön, wenn nun auch eine ähnliche 360-Grad-Reflexion für den gesamten Bausektor zustande käme."


Buch Candela Isler Müther

Hrsg. Matthias Beckh, Juan Ignacio del Cueto Ruiz-Funes, Matthias Ludwig, Andreas Schätzke, Rainer Schützeichel
ISBN 978-3-0356-2096-2 (2021, Englisch, Deutsch, Spanisch, 208 Seiten, 260 farbige Abbildungen)
Erhältlich in Birkhäuser Verlag

Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Wenn drei Archive von drei verschiedenen Universitäten aus unterschiedlichen Ländern zusammenspannen, dann muss das schon zu einem bereichernden Mehrwert führen. Denn dieses Material – teilweise erstmals präsentiert - trägt entscheidend zu dieser kritischen vergleichenden Studie über die Werke von Candela, Isler und Müther bei."


Gerüste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb- Geheimnisse der Bautechnikgeschichte

Hrsg. Stefan M. Holzer
ISBN 978-3-433-03175-9 (2022, deutsch, 480 Seiten,
28.4 x 22.5 cm)
Erhältlich in Ernst und Sohn Verlag


Clementine Hegner-van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Die Publikation greift einen faszinierenden Teil der Geschichte der Bautechnik auf, der auch für interessierte Laien spannend und packend ist. Der Autor erzählt die Geschichte von Traggerüsten und Gerüsten für Gebäude, Brücken und Verkehrshilfsbauwerke durch die Jahrhunderte. Er geht auf Bauweisen und Konstruktionsarten ein. "


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100 Jahre Simplontunnel – Erinnerungen aus der Bauzeit, Tunnel I und II

Hrsg. Georges Tscherrig und Bernhard Fantoni
ISBN 3-907624-68-8 (2005, deutsch, 183 Seiten, 25.5 x 21.5 cm)
Erhältlich in Rotten Verlag, Brig/Visp



Beat Sievers empfiehlt das Buch: "Das Buch dokumentiert und erzählt den Bau der beiden Simplontunnel sehr anschaulich, präzise und interessant".


Ingenieurbauführer Hamburg

Hrsg. Hamburgische Ingenieurkammer-Bau
ISBN: 978-3-86218-094-3 (2022, deutsch, 320 Seiten, 17 x 24 cm)
Erhältlich beim Dölling und Galitz Verlag, München/Hamburg



Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: "Neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Zeitschrift Industriekultur sammelte Sven Bardua über Jahre historische Fotos und technische Aufsätze zu Bauten seiner Heimatstadt Hamburg. Teil 1 über Hochbauten liegt nun vor und kann sich des seltenen Verdienstes rühmen, die Arbeit der Ingenieure hinter den Architekten sichtbar zu machen. Wie der Präsident der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau in seinem Vorwort schreibt, verschwinden ja die ingenieurtechnischen Leistungen im Hochbau häufig hinter den Fassaden oder im Boden. (Teil 2 über Infrastrukturbau wird diesbezüglich «konventioneller» ausfallen, aber noch spannender werden. Einen Vorgeschmack gibt Barduas Heft 08 der BInK-Wahrzeichen-Reihe zum alten Elbtunnel.

Nach einer Analyse der historischen Entwicklung des Bauens seit Mitte des 19. Jahrhunderts und der spezifisch hamburgischen Rahmenbedingungen (Baugrund, Brände) behandelt der vorliegende Teil 23 Gewerbebauten, von der Windmühle Bergedorf (1831) über den massigen Kaispeicher B (1878/79), den Brahms Kontor (1921/22) als damals höchstem Stahlskelettbau und das hängende Finnlandhaus von Leonhardt & Andrä (1964-66), bis hin zum Dockland Bürohaus (2002-05) und dem Handelskammer Innovations-Campus (2011-14).

Unter den «Bauten für die Öffentlichkeit» rangieren elf Bildungsstätten: von der Schilleroper (1889-91) über die Schwedlerkuppel der Botanischen Institute (1905-07), die Schiffbauversuchsanstalt (1952-57) und die Dywidag-Schale des Audimax der Uni (1957-59) bis zum Glaskuppeldach des Museums für Hamburgische Geschichte von Schlaich, Bergermann u. Partner (1989) und natürlich der Elbphilharmonie (2007-16). Die Sakralbauten sind mit fünf Beispielen vertreten: St. Nikolai als Mauerwerksbau (1845-63), die schmiedeeiserne Turmspitze von St. Petri (1866-78), die Eisenskelettkuppel des Wiederaufbaus von St. Michaelis (1907-12), die Stahlbetonrippenkuppel der Auferstehungskirche in Barmbek-Nord (1912-20) und der stählerne Dachstuhl von St. Jakobi (1951-53). Auf zwei Hochbunker folgen die Markthallen in Altona (1895/96) und St. Pauli (1950/51), die Deichtorhallen (1911-14) und die berühmte Grossmarkthalle (1958-62) von Dywidag; und schliesslich fünf Sportanlagen: die Haupttribüne der Horner Rennbahn (1911/12) von Otto March, die Alster-Schwimmhalle (1968-73) des jungen Jörg Schlaich, seine späteren Membrandächer über der Wolfgang-Meyer-Sportanlage (1994) und dem Volksparkstadion (1998-2000) sowie dasjenige von Werner Sobeck über der Tennisarena Rothenbaum (1997/98). Der zuletzt folgende Wohnungsbau wird relativ kurz und exemplarisch nach Bauarten behandelt.

Jede Bauwerksbeschreibung ist mit Fotos, Konstruktionszeichnungen und weiterführenden Literaturangaben versehen. Der Anhang umfasst nicht nur Quellen-, Sach- und Personenregister, sondern auch Kurzportraits der markantesten Persönlichkeiten des Hamburger Baugeschehens. Für Hamburgbesucher sehr nützlich sind die Karten im vorderen und hinteren Buchdeckel mit Eintrag der Standorte – eine gelungene Abrundung dieser fleissigen Kompilation in beeindruckender Sachkunde."


Bogenstaumauer von Montsalvens - eine technische Meisterleistung

Hrsg. Jean-Philippe Ayer
ISBN: 978-2-88906-131-0 (2021, französisch, 216 Seiten, aktuelle und historische Abbildungen, 25 x 29.4 cm)
Erhältlich beim l'Hèbe Verlag


Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: "Zum 100. Jubiläum der Bogenstauermauer Monsalvens spendieren uns der Kanton Fribourg und der Energieversorger Groupe E ein «Beaux Livre» für Wasserbauer: Auf grossformatigen Fotoseiten wird die Talschaft der Jogne und des Javroz vor und nach dem Aufstau, über und unter Wasser präsentiert. Die historischen Fotografien der versunkenen Gehöfte und Wiesen, der Bauhilfskonstruktionen und der Etappen bis zum Einstau 1921, vom Bau der Triebwasserleitung und der Kraftwerkszentrale in Broc, sind Raritäten. Darunter befindet sich auch ein Foto der am 01.12.1923 gebrochenen Gleno-Pfeilerkopfmauer, mit der die zylindrische Bogenstaumauer Montsalvens jedoch nicht zu vergleichen ist. Denn diese stemmt sich in einer Engstelle der Jogne-Schlucht über 110 m Kronenlänge horizontal gegen die Felswiderlager, wobei nur im unteren Drittel ein Teil des Wasserdrucks über Biegung in die Talsohle abgetragen wird. Erstmals berechnete Dr. Heinrich E. Gruner (1873-1947) mit seinem jungen Mitarbeiter Alfred Stucky (1892-1969), dem späteren EPFL-Professor, die Staumauer als Trägerrost aus acht Bögen und vier Konsolen, woraus sich aus dem Abgleich der Durchbiegungen die Aufteilung des Lastabtrags ergab. Deshalb ist der vertikale Hauptschnitt nur unten zur Talsohle hin gevoutet, mit einer sehr viel kleineren Aufstandsfläche als für eine Gewichtsstaumauer nötig gewesen wäre. Auch wenn es sich somit nicht um die erste doppelt gekrümmte Gewölbestaumauer handelt, war die Betonsperre von Montsalvens mit 52 m Höhe doch eine Pioniertat, der allein die 10 m höhere Pathfinder-Bogenstaumauer (aus Granitblöcken) in Wyoming/USA 1909 vorausgegangen war. Leider sind bloss 60 Seiten (von Jean-Claude Kolly und Lionel Chapuis) den technischen Aspekten gewidmet, die Historiker und Fotografen im Autorenkollektiv bestreiten das Gros des Bildbands."


Sieben Bergbahnpioniere

Hrsg. Verein für wirtschaftshistorische Studien
Werner Latscha, Hans G. Wägli, Hans Wismann, Alfred Waldis
Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 81

ISBN 3-909059-34-1 (2005, deutsch, 100 Bilder, 88 Seiten)
Erhältlich im Verein für wirtschaftshistorische Studien


Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: "Am 21. Mai 1871 fuhr die älteste Bergbahn Europas erstmals von Vitznau nach Rigi-Staffelhöhe – weiter erlaubte die Schwyzer Kantonsregierung vorerst nicht, die von Goldau aus eine eigene Erschliessung der «Königin der Berge» plante. Das von Kilian T. Ellsasser anlässlich der Restaurierung der Zahnradlokomotive «Gnom» 2002 im AS-Verlag herausgegebene Buch über Niklaus Riggenbach scheint leider vergriffen zu sein. Umso erwähnenswerter ist sein Portrait in der noch erhältlichen Sammelveröffentlichung von 2005 des Vereins für wirtschaftshistorische Studien. Diese stellt die Entwicklung der unterschiedlichen Zahnstangensystemen in den Mittelpunkt, von denen das System Riggenbach das erste, aber das System Abt das erfolgreichste war (Monte Generoso 1890, Brienzer Rothorn 1892, Wiener Schafberg 1893, Gornergrat 1898), einschliesslich der normalspurigen Bahn zum höchstgelegenen Bahnhof der Erde (4302 m ü.M.) in Colorado (ebenfalls 1890), die unter massgeblicher Schweizer Mitwirkung im Mai 2021 wiedereröffnet wurde (Cog-Railway). Vorher hatten Riggenbach und Abt 1879 gemeinsam die älteste Standseilbahn der Welt mit Ausweiche zum Hotel Giessbach gebaut.

1891 nahm die Adhäsionsbahn zwischen Lauterbrunnen und Mürren (BLM) den Betrieb auf, unter dem Inspektor Erwin Strub, der die Erschliessung des Eigers plante. Abenteuerlich waren diskutierten Varianten, bis sich Adolf Guyer 1894 mit seinem Konzessionsgesuch durchsetzte und 1898 die Teilstrecke bis Eigergletscher den Betrieb aufnahm. Das Zahnstangensystem der Jungfraubahn stammt von Strub, der die Aufnahme des Vollbetrieb bis zur Jungfrau 1912 leider nicht mehr erlebte.

Eduard Locher, der später den Simplontunnel baute, entwickelte die fischgrätenartige Zahnstange mit horizontalem Eingriff für die Pilatusbahn (1888), die mit 48% Steigung die steilste Zahnradbahn der Welt ist und ursprünglich als abhebsichere Einschienenbahn geplant war! Franz Josef Bucher und Josef Durrer waren hingegen keine Ingenieure, sondern tourismusbewusste Unternehmer: Bucher schuf die Bürgenstockbahn (1888) und den Felsenweg mit dem Hammetschwandlift, Durrer die 1907 eröffnete Bahn nach Braunwald. Ebenfalls behandelt wird ihre Entwicklung der Fangbremse für die 1892 eröffnete Standseilbahn auf das Stanserhorn, die für 60% Steigung zugelassen wurde. Nur kurz wird Karl Garaventa (1888-1965) vorgestellt, der aus Erfahrungen mit Akkordholzerei an der Rigiflanke 1928 an den ersten Holzseilbahnen tüftelte.

Bleibt noch die Frage, welches denn nun die allererste Zahnradbahn war? Diese Ehre gebührt der Mount-Washington-Cog-Railway im US-Staat New Hampshire, gebaut von Silvester Marsh 1866-69 mit einem Zahnstangensystem ähnlich dem 1863 von Niklaus Riggenbach patentierten."

Weitere Informationen finden sie auch in der
Rubrik Fachmedien:
- Restauration des Bahnhofs der Rigibahnen in Goldau
- Instandsetzung Bahntrassee Rigi-Scheidegg

Oder auch über unsere Exkursion auf die Rigi


Schweiz am Meer - Pläne für den 'Central-Hafen' Europas inklusive Alpenüberquerung mit Schiffen im 20. Jahrhundert

Hrsg. Andreas Teuscher
ISBN 978-3-85791-740-0 (2014, 152 Seiten, gebunden, 50 Fotos, Abbildungen und Pläne, farbig und s/w)
Erhältlich im Limmat Verlag

Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: "Alle Wege führen durch die Schweiz – diese Ambition bezieht sich nach allgemeiner Ansicht auf die alpenquerenden Eisenbahnlinien. Aber wer kennt die diversen Pläne für einen transhelvetischen Kanal? Dank der Lizentiatsarbeit von Andreas Teuscher (in Geschichte und Volkswirtschaft an der Universität Zürich) erfahren wir von Rudolf Gelpkes «Spintisierung» der Schweiz als Zentrum zentraleuropäischer Schifffahrtswege dank einer Rhein-Gotthard-Wasserstrasse (1907) via Limmat mit einem schiffbaren Kanal quer durch Zürich (inkl. Tunnel in Wollishofen 1912/1919) und Anschluss an die Gotthardbahn in Flüelen, sowie von Pietro Caminadas Patent für geneigte Röhrenkanäle mit abenteuerlichen Schleusentreppen und Tunneln durch den Splügen und den Comer See für einen durchgehenden Schifffahrtsweg Genua-Basel (1908). Die Pläne und zeitgenössischen Visualisierungen sind atemberaubend. Unter dem Eindruck der Schweizer Landesverteidigung (Alfred Dubois: «Courage! La Suisse, tes rivières te sauveront»), bestand noch 1954 ein generelles Projekt für einen Rhein-Rhone-Kanal über die Aare durch den Neuenburgersee als Wiederbelebung des Canal d’Entreroches, der 1648 aufgegeben worden war. Erst als die Ausbaggerung für das Kraftwerk Rheinau bei Schaffhausen 1952 die landschaftlichen Verwüstungen erahnen liess, erwachte die Umweltschutzbewegung und bereitete 1954 den Plänen für einen Kohlfirsttunnel zur Umgehung des Rheinfalls ein Ende. Sargnagel war schliesslich der Nationalstrassenbau in den 1960er Jahren, und übrig blieben nur der kleine Leuchtturm auf dem Oberalbpass und (temporär) der Hafenkran am Limmatufer in Zürich 2009."


Alfred Stucky - Un grand ingénieur

Hrsg. Pionniers suisses de l'économie et de la technique,
Maurice Cosandey
ISBN - (1992, französisch, 88 Seiten)
Erhältlich in Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik

Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: "In der Serie wirtschaftshistorischer Studien veröffentlicht der Verein hin und wieder auch Biografien berühmter Ingenieure, so bereits 1992 als Band 10f denjenigen über Alfred Stucky. Wesentlicher Grund (auch für die Abfassung auf Französisch) sind natürlich Stuckys Verdienste um die EPFL mit Gründung des Versuchslabors für Wasserbau und Geotechnik im Jahr 1928. Neben Stuckys Werdegang und persönlichen Reflexionen als «l’homme social» sind 40 Seiten dem Talsperrenbau seit seinem Eintritt im Basler Ingenieurbüro H.-E. GRUNER 1915 gewidmet. Das Büchlein enthält sehenswerte Fotos aus der Bauzeit berühmter Betonstaumauern mit Vergleich ihrer Hauptschnitte, darunter den heutzutage kaum mehr gebräuchlichen Typ der Pfeilerkopfstaumauern zur Reduktion des Auftriebs infolge Sohlwasserdrucks. Dabei arbeitete Stucky mit dem ebenfalls berühmten Schweizer Geologen Maurice Lugeon zusammen; kurz wird über den Bruch der Gleno-Staumauer infolge Gleitversagens beim Ersteinstau am 1. Dezember 1923 berichtet, der in der Region Bergamo 600 Menschenleben forderte. Fast alle grossen Schweizer Staumauern wurden unter Mitwirkung von Alfred Stucky entworfen, von Montsalvens 1923 über Mauvoisin 1958 und Grande Dixence 1961 bis zu Punt dal Gall 1970."


Vom Wert des Weiterbauens

Hrsg. Eva Maria Froschauer, Werner Lorenz, Luise Rellensmann und Albrecht Wiesener (aus der Buchreihe "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten", 7 Bände)
ISBN: 978-3-0356-2222-5 (2020, deutsch/englisch, 256 Seiten, 105 Abbildungen SW, 30 Abbildungen farbig, 28 x 20 cm)
Erhältlich beim Birkhäuser Verlag

Eine Leseprobe als Zückerchen für diese Lektüre: Der Artikel von Eugen Brühwiler


Punto Franco. Chiasso 1920–2020.

Hrsg. Stefano Milan
ISBN 978-88-944953-00 (2020, italienisch, 240 Seiten, zahlreiche farbige und Schwarz-Weiss-Abbildungen, 21 × 27.5 cm)
Erhältlich bei Tarmac, Mendrisio


Clementine van Roden empfiehlt dieses Buch: Schlicht weil es auf eine unprätentiöse Weise ein bemerkenswertes Gebäude präsentiert, das zur Ingenieurbaukunst zählt.


52 beste Bauten - Baukultur Graubünden 1950 - 2000

Hrsg. Bündner Heimatschutz
ISBN 978-3-909928-61-3 (2020, deutsch, 140 Seiten, 120 historische Abbildungen, 22 x 27 cm, Hardcover)
Erhältlich beim Verlag Edition Hochparterre



Clementine van Roden empfiehlt dieses Buch: Weil aus der sympathischen und gelungenen Kampagne «52 beste Bauten. Baukultur Graubünden 1950–2000» eine lesenswerte Publikation entstanden ist. Der Bündner Heimatschutz stellte das noch junge Baukulturerbe in den Fokus und gab ihm – in einer kleinen Auswahl repräsentativer Objekte – ein Gesicht. Das Buch vereint die 52 Bautenporträts in einer kompakten und informativen Weise und bebildert die Beiträge mit schönen und aussagekräftigen Fotografien.


Restaurierung eines Architekturjuwels

Hrsg. AHB der Stadt Zürich, Silvio Schmed und Arthur Rüegg
Fotografien von Georg Aerni
ISBN 978-3-85881-493-7 (2019, deutsch, 88 Seiten)
Erhältlich im Verlag Scheidegger & Spiess



Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Ein Architekturjuwel wurde mit grosser Achtsamkeit bis in die kleinsten Details exemplarisch restauriert. Die Architekten Silvio Schmid und Arthur Rüegg beschreiben, wie sie zusammen mit erfahrenen Fachleuten Le Corbusiers letztes Bauwerk in den Originalzustand rückgeführt haben. Dabei gibt das Buch Einblicke in de Ergebnisse ihrer akribischen Sondierungen, stellt den Experimentalbau in seinen historischen Dimensionen dar und zeigt bisher noch nie publiziertes Material aus dessen Bauzeit. Das frei stehende Schutzdach und die darunter unabhängig gebauten Räumlichkeiten entfalten sich wieder im Original - das ist sehens- und lesenswert."


Visionäre und Alltagshelden _ Ingenieure Bauen Zukunft

Hrsg. Werner Lang und Cornelia Hellstern
ISBN 978-3-95553-375-5 (2017, deutsch, 216 Seiten)
Erhältlich im Edition Detail



Clementine van Roden empfiehlt diese Buch: ...weil nicht genug betont werden kann, dass unser modernes Leben ohne Bauten und Infrastruktur schlichtweg unvorstellbar ist. Die Ingenieure im Bauwesen leisten mit ihrem spannenden und vielseitigen Leistungsumfang einen wichtigen Beitrag dazu.

Ingenieure sind Erfinder, Gestalter, Unternehmer und Macher zugleich. Sie realisieren spektakuläre Projektideen und reagieren auf die alltäglichen Anforderungen seitens der Gesellschaft. Das Buch schlägt einen Bogen von der historischen Entwicklung des Berufsbildes zur Gegenwart mit Ausblick auf die Zukunft. Aussergewöhnliche Persönlichkeiten und Meilensteinprojekte, klassische Bauaufgaben und Innovationen dokumentieren die gesellschaftliche, kulturelle und technologische Relevanz des Bauingenieurwesens.


DER GOTTHARD / IL GOTTARDO Landscape – Myths – Technology

Hrsg. Marianne Burkhalter und Christian Sumi
ISBN 978-3-85881-503-3 (2016, Deutsch, Englisch, Italienisch, 984 Seiten, 927 farbige und 463 sw Abbildungen)
Scheidegger & Spiess


Clementine Hegner-van Rooden empfiehlt dieses Buch: "...weil es zugleich ein opulenter Bildatlas und eine reichhaltige Enzyklopädie des Wissens zur Gebirgsregion im Herzen der Schweiz ist. Worte und Bilder geben einen spannenden Eindruck in die bautechnische, gesellschaftliche, landschaftliche und soziokulturelle Geschichte am Gotthard."


Angelo Mangiarotti - La tettonica dell'assemblaggio

Hrsg. Franz Graf und Francesca Albani
ISBN 978-8-836632244 (2015, italienisch/englisch, 245 Seiten)
Erhältlich im Mendrisio Academy Press, Silvana Editoriale



Massimo Laffranchi empfiehlt dieses Buch: "Angelo Mangiarotti (1921-2012) war Architekt und Designer. Sein Werk umfasst Produktionen in der Architektur und Innenarchitektur, die scheinbar keiner Vorfassung über Form, Material oder Produktionsprozess entspringen. Das Ergebnis spannt über alle Maßstäbe, von grossen Industriegebäuden in vorgefertigter Betonbauweise, über Bahnhöfe und Kirchen bis hin zu zahlreichen Hausratsgegenständen. Im Buch werden zehn ausgewählte Projekte von Mangiarotti im Zeitraum von 1961 bis 1979 - die industrielle Produktion in Mailand und in Italien erfuhr damals einen gewaltigen Schub - mittels drei zentraler Themen erläutert: Die Erforschung (spermentazione), die Gravitation (gravità) und das Modul (modulo).

Mangiarotti arbeitete mit einigen der profiliertesten italinieschen Bauingenieure seiner Zeit zusammen: Aldo Favini, Guilio Ballio, Giovanni Colombo oder Alberto Vintani. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden Bauten, die geprägt sind von einer äusserst präzisen Formgebung der tragenden Bauteile und deren gekonnten Zusammensetzung. Die sich durch die Vorfabrikation im Spannbeton eröffnenden Möglichkeiten werden auf eindrückliche Weise aufgezeigt. Dabei bestechen die konstruktiven Lösungen für die Verbindungen, die Gestaltung der Oberflächen und die Formgebung der Bauteile wegen ihrer sorgfältigen Bearbeitung vom Gross- zum Kleinmassstab. Die ergänzenden Notizen der Autoren zum Lebenslauf Mangiarottis und zum Umgang mit dem Erbe der industriellen Architektur des XX. Jahrhunderts runden die didaktisch wertvollen Kommentare zu den Projekten ab."


Christian Menn - Brücken Bridges

Hrsg. Caspar Schärer und Christian Menn
ISBN 978-3-85881-455-5 (2015, deutsch/englisch, 352 Seiten)
Erhältlich im Verlag Scheidegger & Spiess



Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Christian Menn zählt zu den international bedeutendsten Figuren des modernen Brückenbaus. Als Konstrukteur und als Professor an der ETH Zürich prägte er die Kunst des Brückenbaus über Jahrzehnte weltweit mit. Grund genug diese Monografie mit dreissig seiner wichtigsten Bauwerke und Projekte zu lesen und die Fotografien, die Ralph Feiner eigens für dieses Buch aufgenommen hat, als ausdrucksstarke Ingenieurbaukunst auf sich wirken zu lassen."


Geschichte der Baustatik. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht.

Hrsg. Karl-Eugen Kurrer,
ISBN 978-3-433-03134-6 (2015, zweite und stark erweiterte Auflage, deutsch, 1164 Seiten)
Erhältlich bei Ernst & Sohn


Eugen Brühwiler empfiehlt dieses Buch: "Geschichte, Theorie und 'Köpfe' der Baustatik packend erzählt. Die 2. Auflage wurde stark erweitert gegenüber der 1. Auflage von 2002. Ein Standardwerk!"


Frei Otto - forschen bauen inspirieren

Hrsg. Irene Meissner und Eberhard Möller,
ISBN 978-95553-252-9 (2015, deutsch/englisch, 128 Seiten)
Erhältlich in Edition Detail


Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Frei Otto war Architekt. Seine Arbeit im Leichtbau ist allerdings Inspirationsquelle für Architekten und Ingenieure, denn je erfahrener er wurde, desto mehr war er auch konstruktiver Ingenieur.

Die Publikation wurde anlässlich Ottos 90. Geburtstag initiiert und gibt einen Einblick in wichtige Aspekte seines Werks. Kurz vor seinem 90. verstarb Otto. Die Publikation ist nun ein Nachruf, der aufzeigt, wie Otto die Grundlagen zu ressourcenschonendem und energieeffizientem Bauen erforschte, lange bevor diese Themen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückten."


Universität Miséricorde Freiburg

Hrsg. Freiburger Architekturforum, Cyrill Haymoz,
ISBN 978-3-7212-0905 (2014, deutsch/französisch, 336 Seiten)
Erhältlich im Niggli Verlag



Eugen Brühwiler empfiehlt dieses Buch: "Das Werk vermittelt viel über die 'Demokratisierung' des Betonbaus in der Schweiz und beleuchtet verschiedene Sichtweisen aus der Architektur- und Ingenieurbaugeschichte: Das damals moderne Architekturprojekt des jungen Architekten Denis Honegger; der Einfluss bzw. der Bezug zu Auguste Perret und Le Corbusier; der Pioniergeist im Ingenieurbetonbau in den 1940er Jahre personifiziert in der Westschweiz durch die Ingenieure Alexandre Sarrasin, Henri Gicot, Beda Hefti, Jean Barras; die kritischen Gedanken über (verunglückte) Eingriffe in die Bausubstanz in den 1970er Jahren. – Die Fotos laden dazu ein, einen die Ästhetik des Bauwerks zu geniessen."


Der Turm und die Brücke

Hrsg. David P. Billington,
ISBN 3-433-03077-4 (2013, deutsch, 298 Seiten)
Erhältlich im Ernst & Sohn Verlag



Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Es ist ein Klassiker in der Literatur der Ingenieurbaukunst. Es enthält wertvolle Botschaften für Studierende und gestandene Ingenieure."


Schnetzer Puskas Ingenieure - Entwurf Struktur Erfahrungen

Hrsg. Aita Flury
ISBN 978-3-85676-321-3 (2013, deutsch, 356 Seiten)
Erhältlich im gta Verlag



Clementine van Rooden empfiehlt dieses Buch: "Schnetzer Puskas Ingenieure gehören zu den bekanntesten Ingenieuren der Schweiz. Es lohnt sich über ihre Monografie einen vertieften Blick in ihre Denk- und Arbeitsweise zu erhalten. Die Texte und insbesondere auch die Bebilderung zeigen wie Ingenieurwesen zu Ingenieurbaukunst wird."


Pontifex Maximus - Der Architekt Paul Bonatz und die Brücken

Hrsg. und Autor Roland May,
ISBN 978-3869911762 (2011, deutsch, 784 Seiten)
Erhältlich im Monsenstein und Vannerdat



Jürg Conzett empfiehlt dieses Buch: "Spätestens während der Auseinandersetzungen um die Umgestaltung des Stuttgarter Hauptbahnhofs und den Teilabbruch des Bahnhofsgebäudes wurde Architekt Paul Bonatz (1877-1956) wieder einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Bonatz war nicht nur Architekt prominenter öffentlicher Bauten (Miturheber des Basler Kunstmuseums), sondern auch Architekt bedeutender Brücken. Wie stark sein Engagement für den Brückenbau war, zeigt dieses Buch, hervorgegangen aus einer Dissertation des Autors zum gleichen Thema. Bonatz muss zeitweise mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit den Brücken gewidmet haben, nur so ist die Fülle von Entwürfen und Detailstudien zu diesem Thema zu erklären. Mit seinem Anspruch, 'den Ingenieurgedanken zu seinem knappsten Ausruck zu bringen', liess sich Bonatz tiefer auf das Wesen der Konstruktion ein als manche andere Architekten, die sich mit Brücken befassten, ihre Aufgabe aber lediglich als Verschönerer gegebener Tatsachen verstanden. Bonatz-Brücken bestechen durch starke technische und formale Prägnanz. Das Buch dokumentiert eindrücklich das Ringen um die richtige Form über verschiedenste Entwurfsstadien in steter Auseinandersetzung mit technischen Bedingungen.

Wie der Autor selbst sagt, wurde das Buch fünf Minuten nach zwölf geschrieben: viele Bonatz-Brücken sind zerstört; was den zweiten Weltkrieg überlebte, fiel der Entwicklung des Verkehrs zum Opfer. Es mag auch mit Bonatz‘ Stellung als einer der massgebenden Brückenbauer der Nazi-Zeit zu tun haben, dass zur Erhaltung seiner Werke nicht die nötige Energie aufgebracht wurde. Umso wichtiger ist nun deshalb das in gleichem Mass dokumentierende und analysierende Buch von Roland May."


Heinz Hossdorf - Das Erlebnis Ingenieur zu sein

ein Birkhäuser Basel Produkt,
ISBN 978-3-0348-5071-1 (2003, deutsch, 259 Seiten)
Erhältlich im Springer Verlag



Jürg Conzett empfiehlt dieses Buch: "Heinz Hossdorfs Werke sind hervorragende Beispiele für 'technisches Denken', das Tom F. Peters in 'Building the 19th Century' als typisch für Ingenieure und grundlegend für unsere Kultur bezeichnet. Er beschreibt damit eine Denkweise, 'die zwischen dem Intellektuellen und dem Handfesten, dem Abstrakten und Praktischen, dem Idealen und unmittelbar Nützlichen hin- und herspringt ... geleitet vom Ziel, etwas herzustellen'. Was dies konkret bedeutet, zeigt Hossdorf in seiner werkbezogenen Autobiografie aufs Schönste: nebst ausgeführten Projekten wie dem Dach des Stadttheaters Basel enthält das Buch zahlreiche nicht gebaute Entwürfe, darunter die Teufelsbrücke aus vorgespanntem Granit oder das weitgespannte stählerne Stabwerk für die Eishalle Davos. Immer findet Hossdorf einen Weg im Dickicht sich widersprechender Anforderungen; er ist ein Meister der Störungen, wenn er im Entwurf zum Auditorium Maximum der Universität Hamburg die parasitären Momente einer Schale durch aussenliegende Halbrahmen mit einem exzentrisch angeschlossenen Zugband neutralisiert. In detaillierten Beschrieben und eigenständigen Kapiteln etwa zum Wesen der Vorspannung breitet Hossdorf sein unbändiges Gedankengut den Lesern gut aus. - Das Buch gehört zum Besten, was über den Entwurf von Konstruktionen geschrieben wurde."


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