Schrähbachbrücke

Exkursion Schrähbachbrücke - Podiumsdiskussion


1921 gründeten die NOK und das EWZ die AG Kraftwerk Wägital und bauten die damals mit 111 m höchste Gewichtsstaumauer Europas. Die vierjährige Bauzeit (1922-1926) war für damalige Verhältnisse sehr kurz. Als das Tal nach dem Bau des Staudamms geflutet wurde und neue Erschliessungswege nötig waren, baute Robert Maillart 1924 die Schrähbachbrücke. Bald nach der Fertigstellung erlitt sie Frostschäden. Um das Innere vor der Witterung zu schützen, mauerte man die Öffnungen zwischen Bogen und Versteifungsträger zu. 2009 sollte die Brücke einem Ersatzneubau weichen. Während der öffentlichen Projektauflage erhob der Schwyzer Heimatschutz - unterstützt vom SIA und vom BSA - aber Einsprache. Heute ist die Brücke geschützt und instandgesetzt - der Weg dahin verlief nicht ohne kontroverse Diskussionen. Und auch heute noch steht die Schrähbachbrücke für kontrovers diskutierte Aspekte.

So lud die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst ins Wägital, um dort die Instandsetzung zu besichtigen, mit das Werk mit dem Projektleiter Jürg Conzett zu besuchen und mit Eugen Brühwiler die Arbeit kritisch zu diskutieren.

Wir näherten uns dem Projekt an, indem wir die Exkursion beim Haupteingang des Kraftwerks Wägital in Siebnen starteten. Es waren viele Leute anwesend, denn wir organisierten den Anlass in Kooperation mit der Schwyzer Denkmalpflege und dem NIKE. Pascal Marx, der Schwyzer Denkmalpflege, führte uns in den Tag ein, Christian Stockinger und Michael Bruhin der AG Kraftwerk Wägital führten uns durch die Innenräume, und Roger Rüegg der kantonalen Denkmalpflege erläuterte uns die Architektur der Energiezentrale von aussen.

Nach der Besichtigung stiegen wir ins Postauto. Die Extrafahrt brachte uns zum Gasthaus «Stausee» in Innerthal, wo wir zuerst das Mittagessen einnahmen und anschliessend dem Vortrag zur Instandsetzung und Ertüchtigung der Schrähbachbrücke von Jürg Conzett zuhörten. Es war eine erklärende Rede für seine Arbeit an der Brücke, die heute überraschend wieder mit geschlossenen Zwischenräumen erscheint.

Im Anschluss nahmen wir den öffentlichen Bus, fuhren eine Haltestelle weiter zum Staudamm, überquerten die Staudammkrone und besichtigten die Brücke bei bestem Wetter. Rege Diskussionen begannen, die als Vorbereitung zur Podiumsdiskussion mit Jürg Conzett und Eugen Brühwiler – moderiert von Clementine Hegner-van Rooden – angesehen werden konnten. Nach der einstündigen, individuellen Begehung ging es wiederum zurück ins Gasthaus in Innerthal, wo die äusserst interesssante Diskussion begann. Das fesselnde Thema: «Der Alltag in der Erhaltung und die einhergehenden Kontroversen» erwies sich ale äusserst gehaltvoll. Jürg Conzett und Eugen Brühwiler präsentierten ihre unterschiedlichen Standpunkte, während aus dem Publikum zahlreiche Anmerkungen, Fragen und Anregungen aufkamen. Auch nach dem einstündigen Austausch setzte man sich weiterhin zusammen und wog Argumente sorgfältig ab. Es entstand ein wertvoller und bereichernder Dialog unter den Teilnehmenden.

Eine Publikation zu dieser Podiumsdiskussion erscheint demnächst.

Bemerkung:
Am Sonntag, dem 10 September 2023, bestand fakultativ das Programmangebot, mit Pascal Marx die Kunstbauten der Kraftwerke Wägital zu erwandern. Knapp 20 Personen, Fachleute und auch Laien machten sich zu Fuss von Innerthal aus auf den Weg entlang der Bauten.

9. September 2023

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