Wir trafen uns am Feierabend in Dübendorf in der Kirche Im Wil und genossen eine überaus gelungene Besichtigung. Dabei führten uns Prof. Dr. Hugo Bachmann, Historiker Dr. Heiner Küntzel und Pfarrer Benjamin Wildberger durch das bemerkenswerte Gebäude. Im Rahmen des 50-jähringen Jubiläums der Kirche im Wil Dübendorf präsentierten sie als erlauchtes Referententrio die Bautechnik, die Geschichte und die Theologie dieses einmaligen und originellen Bauwerks.

Die äussere Erscheinung der 1971 eingeweihten, evangelisch-reformierten Kirche im Wil Dübendorf überrascht zunächst nicht allzu sehr. Der Innenraum aber verblüfft: Er wird von einer markanten und augenfälligen Betonkonstruktion geprägt. Der Wettbewerbsentwurf stammte vom Architekten Hans von Meyenburg (1915–1995). Die beiden Dübendorfer Bauingenieure Dr. Ernst Bosshard und sein Sohn Dr. Walter Bosshard entwickelten das statische Konzept dazu. Das Tragwerk als Faltwerk wertet das architektonische Konzept auf, denn es bildet und prägt den Raum.

Sowohl das Tragwerk des Dachs als auch das der Fensterfassade sind für die damalige Zeit innovative Konstruktionen. Die Entwicklung, Berechnung und konstruktive Durchbildung dieses ungewöhnlichen Tragwerks waren denn auch Pioniertaten der beiden Schweizer Bauingenieure. Die Kirche im Wil Dübendorf ist aber nicht nur ein Meisterwerk der Architektur der Moderne und der Ingenieurbaukunst der 1960er Jahre in der Schweiz, sondern widerspiegelt auch die Theologie. Das Bauwerk ist letztlich das Ergebnis einer inspirierten Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten.

Ausführliche Informationen zum Bauwerk finden Sie auch in unserem Guckloch Nr.1 / 2013:«Die Kirche im Wil Dübendorf ist ungewöhnlich».