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Samstag 23.06.2018

08:00 bis 22:00 Uhr

Generalversammlung

GV 2018 und Rahmenprogramm in Chiasso

Am Samstag, 23. Juni findet in Chiasso die 23. Generalversammlung der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst statt.

Im Anschluss besichtigen wir das Gebäude Magazzini Generali und die Vorhalle mit der Dachkonstruktion von Robert Maillart, besuchen wir das Archivio del Moderno und erhalten eine Einführung von N. Navone und R. Iacobucci, und lassen uns durch das Centro Ovale führen, wobei uns F. Lurati des Ingenieurbüros Lurati Muttoni begleitet.

  • Treffpunkt: Chiasso

  • Kosten: 50.-

  • Im Rahmen der GV der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst besichtigten wir drei spannende Räume – alle geprägt von einer höchst interessanten Tragkonstruktion.  

    Für das Magazzini Generali entwarf Robert Maillart das Tragwerk – sowohl für das viergeschossige Hauptgebäude als auch für die Vorhalle des Zollfreilagers.

    Die Vorhalle besteht aus einer expressiven, jugendstilhaft anmutenden Dachkonstruktion. Der unter dem Dachfirst geknickte Fischbauchträger kann als Vierendeel-Träger oder als unterspannte Konstruktion interpretiert werden. Die Konstruktion bewegte die Teilnehmenden denn auch zu spannenden Diskussionen.

    Im Hauptgebäude ist das Archivio del Moderno untergebracht. Die Innenräume zeigen das für Maillart typische Tragsystem der Pilzdecken. Es war eine Bereicherung mit der kundigen Führung von Nicola Navone – dem Vizedirektor des Archivio – zu sehen, wie die denkmalgeschützten Räume genutzt werden. In den letzten Jahren konnte das Team die Archivbestände von mehr als 50 signifikanten Ingenieuren, Architekten, Designern oder Raumplanern aufnehmen. Das Material wird inventarisiert und als Grundlage für die Forschungsarbeit aufbereitet und zur Verfügung gestellt.

    Mehr zum Archivio del Moderno

    Im Anschluss führte uns das Rahmenprogramm in das Centro Chiasso 2 – auch Centro Ovale genannt. Der Bauingenieur Franco Lurati persönlich stellte die aussergewöhnlich kühne und weitgespannte Ellipsoidenschale vor. Die Betonschale mit Abmessungen von beachtlichen 92.8 m Länge, 51.8 m Breite und 22.5 m Höhe ist nur 10 cm dünn. Einzig am "Äquator" ist sie mit 12 cm etwas stärker ausgebildet, damit sie die Vorspannkabel aufnehmen kann. Die Schale wurde im Spritzbetonverfahren mit Beigabe von Stahlfasern hergestellt. Nur im obersten Bereich konnte der Feinbeton konventionell eingebracht werden. Bemerkenswert sind die leerstehenden Räume. Das Centro kann momentan nicht mehr wie geplant als Einkaufszentrum genutzt werden. Was uns die Sicht auf das Tragwerk freistellte, ist ein Wermutstropfen für das beeindruckende Bauwerk.

    26. Juni 2018