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Samstag 02.04.2011
09:20 bis 16:00 Uhr
Exkursion
Ingenieurbaukunst im Jura - Die Nationalstrasse A16 Transjurane
Siehe Programm
Treffpunkt: Bahnhof SBB Delémont
Die Exkursion führte uns zur Transjurane, eine 84 km lange Nationalstrasse, die den Jura auf dem Gebiet der Kantone Jura und Bern durchquert und die nach ihrer voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2016 das französische Autobahnnetz mit dem übrigen Schweizer Nationalstrassennetz verbindet.
Einbettung in die Landschaft
Die sehr anspruchsvolle Linienführung bedingt zahlreiche Ingenieurbauwerke. Neben längeren Tunnels müssen auch Lärmschutztunnels, Stützbauwerke und viele Brücken von eher kürzerer Gesamtlänge gebaute werden - alle Bauwerke reagieren auf die unterschiedlichste Verhältnisse hinsichtlich Topographie und Baugrund. Wir besichtigten die Bauwerke vor Ort und sprachen direkt mit Fachpersonen, die wesentlichen Anteil an der Realisierung der A16 hatten. In angeregten Gesprächen diskutierte man die Beziehung zwischen der Landschaft und der Gestaltung der Strassenanlage im Hinblick auf deren Erhaltung und auch deren Aufwertung.
Die prägende Strecke in den Hügelzügen Les Gripons, mit den Haupttunnels vom Mont Russelin und vom Mont Terri, wurde bereits 1998 in Betrieb genommen. Die Tunnelportale und die Lüftungszentralen mit den elektromechanischen Anlagen bilden in den Berggebieten Gesamtbauwerke, die mit der zerklüfteten Landschaft verschmelzen. In den Flachlandsituationen sind Portal und Zentrale hingegen voneinander abgesetzt: Die Topographie wird durch Auffüllungen gestaltet, und die Zentralen werden zu autonomen Figuren in der Landschaft. Unter den grösseren, bereits erstellten Kunstbauten sind diesbezüglich der Pont de la Lorette in St. Ursanne und der SBB-Viadukt du Bois Noir zu erwähnen. Als grösste Brückenbauwerke stechen die Viaducs du Creugenat bei Bure hervor, die 2011 vollendet werden.
Nutzen und Funktion
Die Transjurane dient der Erschliessung zwischen den Regionalpolen im Jura und von diesen zu den Nationalstrassen im Mittelland sowie zum französischen Autobahnnetz. Regional entlastet die A16 das kantonale Strassennetz und somit die Ortschaften vom Binnenverkehr. Derzeit sind knapp 60 % der Gesamtstrecke in Betrieb, davon befinden sich 48 km im Kanton Jura, der Rest liegt im Kanton Bern. Nahezu 40 % der bisher erbauten Abschnitte verlaufen in Tunnels.
Die A16 beginnt bei Boncourt, dem Grenzübergang nach Frankreich. Danach verläuft sie nach Süden über die Tafeljurahochfläche der Ajoie nach Porrentruy, wo sie nach Osten abbiegt. Mit zwei langen Tunneln unterquert sie die nördlichen Juraketten bei Saint-Ursanne und tritt bei Glovelier in die Senke des Delsberger Beckens ein. Nach der Umfahrung von Delémont wendet sich die A16 wieder nach Süden, folgt nun dem Lauf der Birs via Moutier und Court nach Tavannes. Mit einem Tunnel wird der Pass Pierre Pertuis unterfahren, anschliessend benutzt die A16 das Tal der Suze und erreicht östlich von Biel/Bienne die Ebene des Schweizer Mittellandes, wo sie mit einem Grosskreisel an die A5 angebunden ist.
Die A16 ist als Nationalstrasse der Klasse 2 eingeteilt: Die Tunnels wurden mit einer einzigen Röhre und zwei Fahrspuren ausgeführt, die Bereiche im Freien alternativ mit zwei- (Autostrasse) oder vierspuriger (Autobahn) Fahrbahn. Die Bauzeit der Transjurane, abgesehen vom älteren Rampenabschnitt von Biel/Bienne nach Péry, erstreckt sich über 25 Jahre. Die Bauvollendung ist für 2016 geplant.
2. April 201